Zeittafel

1399 Gründungsjahr (vermutet)

1400 älteste urkundliche Erwähnung der Revaler Schwarzenhäupter – Vertrag der Bruderschaft mit dem Dominikanerkonvent St. Katharinen zu Reval

1407 Der älteste Schragen (= Satzung) der Bruderschaft wird von der Stadt Reval anerkannt.

1531 Die Bruderschaft kauft das Haus in der Langstraβe (heute Langstraβe / Pikk tänav 26).

Um 1560  Während des Livländischen Krieges (1558–1583) nehmen die Schwarzenhäupter an der Verteidigung der Stadt Reval gegen russische Truppen teil und tun sich ganz besonders im Scharmützel vom 11. September 1560 hervor.

Bis 1887 Reiterkompanie der Schwarzenhäupter – militärische Organisation der Bruderschaft; im 18. und 19. Jh. fast ausschlieβlich als Ehrengarde aktiv.

1788 bis 1936 Feuerwehrkolonne der Schwarzenhäupter – als erste Freiwillige Feuerwehr im ehemaligen Russischen Reich gegründet.

1919/1920 Die Bruderschaft wird in der neugegründeten Republik Estland ins estnische Vereinsregister eingetragen. Im Unterschied zu den Gilden, die durch Gesetz (Gesetz über die Aufhebung der Stände von 1920) aufgelöst werden, bleibt die Bruderschaft bestehen.

1938  Staatspräsident Konstantin Päts wird als Ehrenbruder aufgenommen.

März 1940 Das letzte Lätarefest (Jahresversammlung und Festmahl) der Bruderschaft wird in Reval/Tallinn wenige Monate vor seiner erzwungenen Schlieβung durch die Sowjets begangen.

August 1940 Die Bruderschaft wird im sowjetisch besetzten Estland per Erlass geschlossen.

November 1940 Das Schwarzenhäupterhaus in der Langstraβe / Pikk tänav wird enteignet und nationalisiert.

Kriegsjahre ab 1940/1941 und die Nachkriegsjahrzehnte  Die Revaler Schwarzenhäupter leben überwiegend in Deutschland und Schweden und setzen dort ihre Zusammenkünfte fort; seit 1952 gibt es wieder Neuaufnahmen.

1961 Die Bruderschaft wird in Hamburg unter dem Vereinsnamen „Bruderschaft der Schwarzenhäupter aus Reval e.V.“ als Rechtsnachfolgerin der „Bruderschaft der Schwarzenhäupter zu Reval“ neu eingetragen.

1973  Der heute gültige Schragen wird angenommen.  

1991  Die Bruderschaft stellt als restitutionsberechtigte Organisation den Antrag auf Restitution des 1940 enteigneten Schwarzenhäupterhauses. Das Restitutionsverfahren ist bis heute, Stand Februar 2024, nicht abgeschlossen.

1999  Das 600-jährige Bestehen der Bruderschaft wird sowohl von den Schwarzenhäuptern als auch der Stadt Tallinn gefeiert; die Festveranstaltungen finden in Bremen und in Tallinn statt.

Ab 2000 ist die Bruderschaft konsequent um Neuaufnahmen aus Estland bemüht.

2004 Die Bruderschaft feiert das erste Lätarefest seit 1940 wieder im angestammten Schwarzenhäupterhaus in der Langstrasse 26.

Ab 2012 findet das Lätarefest alljährlich wieder ausschließlich in Tallinn statt (bis dahin noch abwechselnd in Bremen und Tallinn).

2024 Die Bruderschaft feiert ihr 625jähriges Bestehen.